Der KI-Hype und der Goldrausch: Wer sind die wahren Schaufelhersteller?
In 2023 hat die künstliche Intelligenz (KI) die Welt im Sturm erobert. Von der Automobilindustrie bis zur Medizin wird KI, von der Finanzwelt bis zur Unterhaltung, in jedem Sektor als revolutionäre Technologie angesehen. Mit diesem Hype kamen auch Investitionen in KI-Aktien, und viele ziehen Parallelen zum Goldrausch im Wilden Westen. Doch wie treffend ist diese Analogie wirklich?
Der Goldrausch und die Schaufelhersteller
Während des Goldrausches im 19. Jahrhundert strömten Tausende in den Westen der USA, angelockt von der Aussicht auf schnellen Reichtum. Doch während einige Glück hatten und reich wurden, gingen viele leer aus. Interessanterweise waren es oft nicht die Goldschürfer selbst, die den größten Profit machten, sondern diejenigen, die ihnen die notwendigen Werkzeuge und Ausrüstungen verkauften - die Schaufelhersteller.
Die KI-Revolution und ihre "Schaufelhersteller"
In der KI-Debatte wird oft argumentiert, dass insbesondere der Chip-Hersteller NVIDIA und andere Unternehmen der Lieferkette, wie z.B. ASML, die "Schaufelhersteller" sind, da sie die notwendige Hardware für KI-Entwicklungen und -Modelle bereitstellen. Es ist unbestreitbar, dass diese Unternehmen von der KI-Revolution profitieren, insbesondere durch den Verkauf der GPU-Prozessoren, die für maschinelles Lernen derzeit unerlässlich sind. Doch ist diese Sichtweise zu eng gefasst? Unternehmen wie Microsoft, Google oder Amazon bieten umfassende KI-Lösungen an, von Cloud-Infrastrukturen bis zu spezialisierten KI-Diensten. Diese Unternehmen könnten als die eigentlichen "Schaufelhersteller" betrachtet werden, da sie die Werkzeuge und Plattformen bereitstellen, die es anderen Unternehmen ermöglichen, KI in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren. NVIDIA würde in dieser Analogie nur die Schaufelblätter an die Schaufelhersteller liefern.
Die wahren "Schürfer" im KI-Hype
Wenn wir diese Analogie weiterverfolgen, könnten die "Schürfer" in der KI-Welt die Unternehmen sein, die KI-Lösungen einkaufen und implementieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In einer Welt, in der Daten das neue Gold sind, sind es diese Unternehmen, die in den "Bergwerken" der Daten graben, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.
Ein kritischer Blick auf die These
Es ist verführerisch, einfache Analogien zu verwenden, um komplexe Phänomene zu erklären. Doch während die Parallele zwischen dem Goldrausch und dem KI-Hype interessant ist, ist sie nicht ohne ihre Schwächen. Erstens ist die KI-Industrie viel vielfältiger und komplexer als der Goldrausch des 19. Jahrhunderts. Umso mehr gilt es festzuhalten, dass während die Hardware-Hersteller sicherlich profitieren, es jedoch die Tech-Giganten wie Microsoft, Google, Amazon & Co sind, welche die ganzheitliche Lösungen anbieten, die weit über reine Hardware hinausgehen. Zweitens ist die Vorstellung, dass nur die "Schaufelhersteller" profitieren, zu simplistisch. In der realen Welt profitieren viele Akteure in unterschiedlichem Maße. Viele "Schürfer" werden sicherlich scheitern, aber andere werden enorme Gewinne erzielen, indem sie KI erfolgreich in ihre Geschäftsmodelle integrieren. Viele der Profi-Investoren werden nun wahrscheinlich anmerken, dass eine diversifizierte Anlagestrategie weiterhin die beste sein könnte.
Fazit
Die Analogie zu den Schaufelherstellern während des Goldrauschs ist faszinierend, die Deutung der wahren Schaufelhersteller wird aber vielleicht nicht korrekt getroffen. Die KI-Revolution wird zudem ganze Branchen revolutionieren. Daher wird es viele verschiedene "Gewinner" und "Verlierer" geben. Anstatt sich auf einfache Analogien zu verlassen, sollten Investoren und Entscheidungsträger einen nuancierten Blick auf die KI-Landschaft werfen. Entweder mit entsprechend tiefgehender Analyse der Player im KI-Markt oder mit hinreichender Diversifikation.
Hinweis: Die Confias AI Solutions GmbH macht selbstverständlich keine Anlageberatung. Jeder ist selbst für seine Anlagestrategie verantwortlich.