Energie bei jedem Schritt: Wie Pavegen urbane Räume interaktiv und datenreich macht

Nachhaltigkeit zum Anfassen – im wahrsten Sinne des Wortes

Nachhaltige Energieversorgung wird oft mit großen Anlagen, unsichtbaren Prozessen und abstrakten CO₂-Bilanzen assoziiert. Pavegen geht einen anderen Weg: Das Unternehmen entwickelt intelligente Bodenplatten, die bei jedem menschlichen Schritt Energie erzeugen – spürbar, sichtbar und in Echtzeit messbar. Auch wenn die Menge an erzeugtem Strom eher symbolisch bleibt, liegt der wahre Wert dieser Technologie im Zusammenspiel aus Energiegewinnung, Interaktion, Datenanalyse und bewusstseinsbildender Wirkung. Städte, Unternehmen und Infrastrukturanbieter können damit neue Wege der Kommunikation, Datennutzung und Bürgerbeteiligung einschlagen.

So funktioniert die Technologie unter den Füßen

Die Pavegen-Platten sind so konstruiert, dass sie sich beim Betreten leicht absenken – etwa um 10 Millimeter. Diese Bewegung reicht aus, um über elektromagnetische Induktion eine kleine Menge Strom zu erzeugen. Dieser kann direkt genutzt werden, etwa für LED-Beleuchtung oder Sensorik, oder zwischengespeichert werden, um beispielsweise kleine Displays oder Mobilgeräte zu versorgen. Der einzelne Schritt liefert nur wenige Joule – aber in belebten Zonen summiert sich das zu nennenswerten Energiemengen für Mikronutzung.

Entscheidend ist dabei nicht nur die Energie selbst, sondern die Daten, die durch das System generiert werden: Jeder Schritt wird gezählt, lokalisiert und in Echtzeit ausgewertet. So entstehen dynamische Karten der Passantenströme, die wertvolle Informationen für Stadtplanung, Verkehrslenkung oder Eventmanagement liefern.

Daten, Sichtbarkeit und Bewusstsein – der eigentliche Nutzen

Der Einsatz der Technologie in Flughäfen, Stadien, Einkaufszentren und öffentlichen Plätzen verfolgt mehrere Ziele gleichzeitig. Zum einen erzeugt Pavegen eine direkte Interaktion zwischen Nutzer und Umwelt – Menschen sehen, hören oder spüren den Effekt ihres Schritts und bekommen sofortiges Feedback. Zum anderen erhalten Betreiber Zugriff auf Bewegungsdaten, die weit über klassische Zähltechnik hinausgehen.

Unternehmen nutzen Pavegen zunehmend auch als Marketinginstrument: Der nachhaltige Charakter wird unmittelbar erfahrbar, das Unternehmen kann sich als zukunftsorientiert und innovativ positionieren. Gerade in Zeiten, in denen ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) für Investoren, Kunden und Behörden immer wichtiger werden, bietet Pavegen einen niederschwelligen und zugleich öffentlichkeitswirksamen Zugang zum Thema Nachhaltigkeit.

Wo KI ins Spiel kommt: Analyse, Prognose, Optimierung

Die durch die Bodenplatten erzeugten Daten lassen sich hervorragend mit KI-gestützten Systemen kombinieren. Etwa zur Analyse von Laufwegen, zur Prognose von Besucherzahlen oder zur dynamischen Steuerung von Licht- oder Reinigungssystemen. In Smart-City-Umgebungen könnten diese Daten mit weiteren Sensorquellen fusioniert werden, um z. B. Sicherheitskonzepte oder Flächenmanagement in Echtzeit zu optimieren. Damit wird Pavegen zu einem möglichen Baustein für datengetriebene, adaptive Stadtstrukturen.

Fazit: Energie als Signal – nicht als Versorgung

Pavegen wird keine Städte mit Strom versorgen. Aber darum geht es auch nicht. Die Technologie steht sinnbildlich für einen neuen Ansatz: Energie als sichtbares Symbol, als Interaktionsfläche und als Datenschnittstelle. In einer zunehmend datengetriebenen Welt liefert jeder Schritt nicht nur einen Impuls für ein Lämpchen – sondern auch für smartere Infrastrukturen, verantwortungsvollere Unternehmen und ein stärkeres Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung.

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